Solveig vom Verein zur Förderung des Shagya-Arabers im klassischen Turniersport: Online-Reitturnier

Von all den Events, die man im Online-Format abhalten kann, ist ein Reitturnier vielleicht eines der Überraschenderen. Solveig N. Söding vom Verein zur Förderung des Shagya-Arabers im Turniersport erzählt uns in der aktuellen Folge von genau solchen Online-Reitturnieren. Tatsächlich ist der Verein noch so jung, dass sie bis jetzt keine Reitturniere wie üblich in Präsenz abhalten konnten, sondern nur virtuell.

Da die Pferderasse des Shagya-Arabers auch nicht sehr weitverbreitet ist, wären mit einem Turnier in Präsenz für viele Teilnehmer:innen aus dem Ausland auch hohe Reisekosten und ein extra Stressfaktor verbunden. Deswegen sagt Solveig, das virtuelle Reitturnier sei „die ideale Lösung“ gewesen. So konnten dann tatsächlich nicht nur Teilnehmer:innen aus Europa teilnehmen, sondern auch aus den USA.

Für die technische Durchsetzung der Online-Reitturniere konnte der Verein die Software Equi-League in der Testphase nutzen. Bei dieser Software müssen die Turnierteilnehmer:innen nicht nur die tatsächliche Prüfung komplett filmen, sondern auch zusätzlich die 15 Minuten davor und danach. Dadurch wird gewährleistet, dass die Pferde korrekt aufgewärmt und abgeritten werden. Außerdem müssen die Teilnehmer:innen unter anderem die Ausrüstung oder bei einem Springturnier die Hürden mit einem Zollstock abfilmen. Solveig sagt, sie wüsste gar nicht, wie man bei diesem wasserdichten System noch schummeln könnte.

2020 konnte der Verein schon zwei virtuelle Turniere abhalten. Beim zweiten Turnier haben sie sogar die Teilnahme auf andere arabische Rassen ausgeweitet. Leider fehlt bei den Online-Turnieren natürlich die typische Turnieratmosphäre. Doch konnten sich die Teilnehmer:innen über eine Facebook-Gruppe austauschen und gegenseitig bei Fragen weiterhelfen. Solveig meint, dass sie sich vorstellen kann die Online-Turniere auch weiterzuführen, wenn Präsenz-Turniere wieder durchführbar sind. Die Online-Turniere könnten für viele Reiter:innen beispielsweise als Übung dienen, bevor sie beim „richtigen“ Turnier teilnehmen oder als Ersatz, wenn die Reisekosten für sie nicht tragbar sind. Sie meint, an all diese Vorteile hatten sie gar nicht gedacht, bevor sie quasi gezwungen waren, neu zu denken.

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