Sarah Jung vom Kulturzentrum Pelmke: Kulturveranstaltungen digital und hybrid

In dieser Folge spricht Gast-Interviewerin Tabea Dölker mit Sarah Jung vom Hagener Kulturzentrum Pelmke. Die Veranstaltungsbranche wurde von den Corona-Beschränkungen besonders hart getroffen. Beim Kulturzentrum Pelmke finden normalerweise Konzerte, Lesungen, Diskos, Kino und Workshops statt. Laut Sarah versteht sich die Pelmke als Stadtteiltreff, in der sich vielfältige Leute treffen.

Die Community hat auch bei der Digitalisierung geholfen: „Ich muss sagen: Es ist unseren Gästen zu verdanken, dass das so schnell geklappt hat. Ganz viele haben Mails geschrieben oder angerufen und gesagt: „Ihr müsst online gehen! Das geht so nicht!“. Mit Spenden und ehrenamtlicher Hilfe bei der technischen Ausstattung und der Einrichtung ging es ganz flott. Bereits zwei Wochen nach der Schließung im März-Lockdown ging der erste Stream an den Start.

Vor Corona war das Kulturzentrum gar nicht online. Von 0 auf ca. 50 Online-Veranstaltungen im Jahr 2020: „Es war für uns auch ein wilder Ritt!“ Im Pelmke wurden nicht „nur“ Konzerte gestreamt, sondern auch interaktive Formate entwickelt, z.B. Disko, Craft-Beer-Tasting oder ein Kneipenquiz. Das ging nicht ohne technische Probleme vonstatten – da sich die Quiz-Teilnehmer:innen so rege per Chat beteiligten, wurden einige sogar von Facebook wegen Bot-Verdacht gesperrt!

Sarah Jung und ihre Kolleg:innen wollen „Den Leuten das Gefühl, in der Kneipe zu sein, nach Hause bringen“. Das ist für die Bookerin, die viel flexibler arbeiten muss als vorher, ebenso eine Herausforderung wie für die Künstler:innen: „Plötzlich spielt man vor einem leeren Saal, hört keinen Applaus, kriegt die Reaktionen des Publikums nicht unmittelbar mit. Und die Bierdusche fehlt auch!“

Auch in 2021 will das Kulturzentrum Pelmke digital weitermachen, um den Künstler:innen mit ihrem Profi-Equipment eine Bühne zu bieten. Das Musik-Equipment war ja schon da, mit dem neu angeschafften und gespendeten Kamera- und Computer-Equipment ist die Pelmke gut aufgestellt. Im Sommer hat das Zentrum bereits Erfahrung mit hybriden Veranstaltungen gesammelt und deren Vorteile erlebt. So können zum Beispiel weggezogene Ex-Stammgäste mal wieder das Pelmke-Feeling genießen!

Interview und Schnitt: Tabea Dölker – vielen Dank!

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